Weihnachtsinspiration: Schneebälle


Unglaublich...der letzte Blogbeitrag liegt schon ziemlich weit zurück. Leider hat mich vor vier Wochen die Grippe erwischt und ich lag zwei Wochen komplett flach. Jetzt, nochmal zwei Wochen später, habe ich mich weitestgehend wieder regeneriert und genug Energie, wieder etwas mehr Leben auf den Blog zu bringen. Pünktlich vor Weihnachten habe ich ein Rezept für sehr leckere, histaminarme "Schneebälle" für euch; ein Rezept, das meine Mutter schon seit Jahren in der Vorweihnachtszeit backt. Ich habe sie wie immer einfach nur entsprechend meiner Verträglichkeit umgewandelt. Glücklicherweise ist mir das gelungen und so unterscheiden sich meine Schneebällchen geschmacklich fast gar nicht von denen meiner Mutter. Ich schmeiße ja gerne einfach alles in die Schüssel, was mir passend erscheint - so sind schon einige Rezepte erst mal schief gegangen und haben es nicht auf den Blog geschafft (Ich tüfftele zum Beispiel schon länger am perfekten histaminarmen Käsekuchen...irgendwann schaffe ich auch den mit meiner Zutatenauswahl). 

Übrigens ist es schwierig, die Anzahl der Schneebälle anzugeben. Formt ihr sie so klein wie ich, bekommt ihr geschätzt 20-30 Stück heraus. Formt ihr sie groß (etwa in Tennisballgröße), werden es etwa 10 Stück. Die Angaben beruhen auf meinen Schätzungen, also keine Garantie :-).

Ihr braucht für den Teig:
200 g Dinkelmehl
1/2 Päckchen Weinsteinbackpulver
50 g Butter
70 g Zucker
150 g Quark
180 ml Milch
Prise Salz

Mischt alle Zutaten zu einem glatten Teig und gebt ihn in eine flache Backform, die ihr dann für 20 Minuten bei 180 Grad in den Ofen schiebt (Umluft).

Während der Teig backt, vermengt ihr folgendes miteinander:
200 g Frischkäse
200 g Quark
60 g Zucker

Was ihr später noch braucht: Kokosflocken

Jetzt müsst ihr leider erstmal warten bis der Teig abgekühlt ist. Wenn das passiert ist, zerrupft ihr ihn in kleine Stücke und schmeißt sie zu der Frischkäse-Quark-Masse. Das ganze vermischt ihr anschließend so lange, bis eine relativ feste Menge entstanden ist. Diese formt ihr jetzt zu beliebig großen Kugeln und rollt sie in einem Teller voller Kokosflocken. Fertig sind die Schneebälle, die - zumindest hier in Aachen - das einzige Schneegestöber weit und breit darstellen.

Wenn ihr mögt, könnt ihr die Schneebälle noch auf kleine Spieße stecken...so habt ihr ganz schnell Cakepops (Cakepop-Stäbe gibt es z.B. bei Xenos).

Tipp:
Anstatt der Kokosflocken könnt ihr die Teigkugeln auch in flüssige weiße Schokolade tunken. Wenn sie getrocknet sind, stellen sie eine wunderbare Mischung aus knackiger Schoki und weichem Teig dar (Tipp: Weiße Kuvertüre OHNE Sojalecithine, die ja meistens bei Histaminintoleranz nicht vertragen werden, gibt es von der Rewe-Eigenmarke. 




Backidee: Kokosmakronen

Das Weihnachtsfieber ist wieder ausgebrochen. Auch wenn wir erst Mitte November haben, sind die Straßen schon wieder festlich geschmückt, die ersten Weihnachtsmärkte eröffnen und aus vielen Fenster strahlen gemütliche Lichterketten. Und wie das so ist mit dem Fieber: Auch mich hat es erwischt. Meine Wohnung wird langsam aber sicher weihnachtstauglich; sie duftet momentan nicht nur nach Duftkerzen, sondern auch nach Gebäck - Weihnachtsgebäck. Dieses Jahr muss ich ein wenig experimentieren, da die meisten Rezepte Eischnee, Kakao oder eine raue Menge an unverträglichen Nüssen als Grundlage haben. Deswegen stehen momentan auch erst zwei Plätzchenvarianten auf meiner Liste, aber hey...Weihnachten ist ja erst (oder schon?!) in 5 1/2 Wochen. Nachdem ich euch vor kurzem schon mein Cookie-Rezept gezeigt habe, folgt heute eins für Kokosmakronen.

Ihr braucht (für ein volles Backblech):

150 g Frischkäse
120 g Puderzucker
70 g zerlassene Butter
50 g Dinkelmehl
200 g Kokosflocken


Etwas Wasser/Milch

1. Mischt zuerst Butter, Frischkäse und Puderzucker. Schlagt die Mischung solange auf, bis sie etwas fester geworden ist. 
2. Fügt nun das Mehl und die Kokosflocken hinzu. Sollte der Teig nun etwas zu feste sein, gebt einen Schuss Wasser oder Milch hinzu. Die Konsistenz sollte am Ende cremig-fest sein, aber nicht zu bröselig; eben so, dass man sie gut mit zwei Löffeln in Makronenform formen kann.
3. Backt das ganze bei 150 Grad (Umluft) für etwa 20 Minuten.



Guten Appetit!


Backidee: American Cookies


Hach, original amerikanische Soft Baked Cookies sind einfach himmlisch. Und genau deswegen habe ich mich an einer histaminarmen Variante versucht. Wie immer musste beim Backen habe ich mich anschließend gefragt: Wozu braucht man eigentlich Eier? Ich möchte fast behaupten, dass meine Cookie-Alternative genauso schmeckt wie die histaminreiche. Aber genug geredet, hier kommt das Rezept.

Ihr braucht (für etwa 7-9 Cookies):

100 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
190 g Dinkelmehl
100 g sehr weiche Butter
etwas Milch
1 TL Weinsteinbackpulver
1 Prise Salz
1/2 Tafel weiße Schokolade

1. Vermengt alle Zutaten - außer die weiße Schokolade - zu einem festen Teig. Schüttet dann so viel Milch dazu, bis die Masse nicht mehr bröselig ist und sich gut kneten lässt. 
2. Hackt die weiße Schokolade (ich nehme übrigens "Die Weiße" von Nestlé; sie vertrage ich am besten) in kleine Stücke.
3. Formt aus dem Teig kleine Kugel, knetet sie jeweils mit einigen Stücken weißer Schokolade und drückt sie in die typische Cookieform. Man kann die Schokoladenstücke natürlich auch vorher mit dem gesamten Teig vermischen; auf meine Art hat man aber in jedem Cookie eine gleichmäßige Anzahl an Schoki.
4. Backt die Cookies für etwa 15 Minuten bei 150 Grad (Ober-/Unterhitze). Wundert euch nicht, dass die Cookies noch hell und fast ungebacken aussehen...nur so werden sie richtig soft.



Guten Appetit!




Histaminintoleranz: Pillenupdate

Ich habe ein paar Neuigkeiten zur Pille - nun ja, zu meinen Vermutungen in Bezug auf die Histaminintoleranz. Vor zwei Wochen habe ich sie endlich wieder abgesetzt; und natürlich konnte ich keine Wunder erwarten. Aber ich merke, dass es kontinuierlich berg auf geht. Ich bin viel ausgeglichener und besser gelaunt als ich es vorher war. Leider sind die körperlichen Symptome noch immer jeden Tag präsent, das mag aber auch am immer mehr werdenden Unistress und einem traurigen Ereignis in den letzten Wochen liegen. Aber: Ich komme immer öfter ohne ein Antihistaminikum aus. Und das zeigt mir, dass es immer besser wird. Aufgrund der wirklich schlimmen Verschlechterungen meiner Symptome während der Pilleneinnahme gehe ich mittlerweile stark davon aus, dass die Intoleranz durch die kleine, gemeine Pille ausgelöst wurde. Der Startpunkt meiner ersten, noch unbedeutenden Symptome stimmt mit dem Anfang meiner Pilleneinnahme vor fünf Jahren überein, zudem ging es mir im halben Jahr (natürlich auch durch eine entsprechenden histaminarme Ernährungsweise) sehr viel besser. 
Meine Vermutung wurde in meiner Selbsthilfegruppe auf Facebook bestätigt. Dort hat ein Mitglied auf ihrer Arbeit im Labor den DAO-Wert (das Enzym, dass der menschliche Körper zum Histaminabbau benötigt) einer Freundin zunächst unter Einnahme der Pille getestet...zu diesem Zeitpunkt war er verschwindend gering. Dann hat sie ihn etwa vier Monate nach Absetzen des Verhütungsmittels erneut getestet - er war normal hoch. Nachdem die Testperson erneut die Pille angefangen hatte zu nehmen, wurde der DAO-Wert nochmals getestet. Das Ergebnis könnt ihr wahrscheinlich erraten. Richtig. Der Wert war wieder viel zu niedrig. Es scheint also definitiv einen Zusammenhang mit dem Enzym (was übrigens auch bei mir viel zu wenig vorhanden ist) und hormoneller Einnahme zu geben. Wenn die Pille tatsächlich der Auslöser meiner Misere ist, habe ich eine gute Chance, die Intoleranz ganz loszuwerden. 
Gleichzeitig erschreckt es mich, welche Macht hormonelle Verhütungsmittel im Körper entwickeln - egal, ob es sich um eventuell ausgelöste Intoleranzen oder andere Krankheiten und Probleme handelt. Wenn es sich irgendwie vermeiden lässt und die Pille nicht gerade aufgrund von Krankheiten wie z.B.Endometriose nehmen muss, würde ich jedem von ihr abraten! Es gibt andere Verhütungsmittel, die den Körper nicht von innen heraus angreifen und durch künstliche Hormonzugabe komplett durcheinander bringen.

Backidee: Kokoskuchen


Mal wieder habe ich ein Rezept an meine Histaminintoleranz angepasst. Ursprünglich wird der Kuchen mit Weizenmehl und 'ner ganzen Menge Eier gebacken. Schade. Vertrage ich leider nicht. Aber was nicht passt, wird eben passend gemacht. Und siehe da: Es funktioniert auch histaminarm ganz gut. Außerdem habe ich deutlich weniger Zucker genommen, um sündenfreier genießen zu können. Das Rezept möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Wer übrigens nicht leidgeplagt von nervigen Intoleranzen ist und das eigentliche Rezept haben möchte, kann sich natürlich sehr gerne bei mir melden.


Ihr braucht für einen Backblech großen Kuchen:

1 1/2 Tassen Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 1/2 Päckchen Backpulver
4 Tassen Mehl
1 Packung Kokosraspel
ca. 50 g Butter
2 Tassen Buttermilch

1. Alle Zutaten vermischen, zu einem glatten Teig rühren und auf das Backblech geben.
2. Die Kokosraspel mit etwas Zucker vermischen und über den Teig streuen.
3. Bei 150 Grad (Umluft) für etwa 20-30 Minuten backen bis die Kokosraspel leicht braun sind.


Guten Appetit!


(Aus persönlichen Gründen ist es hier im Moment etwas ruhiger. Ich habe aber schon Ideen für viele interessante Posts - sie müssen nur aufgeschrieben werden. Nach und nach werde ich also auch wieder etwas anderes als Rezepte hier veröffentlichen.)





Backidee: Kokos-Muffins mit Blaubeeren


Endlich Wochenende. Endlich wieder ein neues Rezept. Diese Woche hat mein Masterstudium begonnen - und ich bin schon nach fünf Tagen wieder mittendrin im Unistress. Nichtsdestotrotz habe ich mich in einer Freistunde am Mittwoch in die Küche gestellt und dieses Muffinrezept kreiert. Der Anlass? Ich habe mit meinen Kollegen aus dem Institut, in dem ich arbeite, meine Bachelornote gefeiert. Dafür stande ich gern in der Küche. Gleichzeitig konnte ich ihnen zeigen, dass man auch histaminarm lecker backen kann. Hier ist nun also das Ergebnis meiner kleiner Backsession: Kokos-Blaubeer-Muffins ohne Ei.

Ihr braucht (je nach Förmchengröße ergeben die Zutaten 9-12 Muffins):

250 g Dinkelmehl 
65 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Päckchen Weinsteinbackpulver
ca. 240 ml Milch
60 g Butter
100 Quark
Blaubeeren (frische oder tiefgefrorene)
Kokosraspel
Puderzucker


  1. Mischt zuerst alle trockenen Zutaten und gebt dann Butter, Quark und Milch hinzu. Anschließend die Kokosraspel unterrühren. 
  2. Die schon vorher bereitgestellten Muffinförmchen zur Hälfte mit dem Teig füllen. Dann die gewünschte Menge an Blaubeeren auf den Teig geben und mit einem weiteren Löffel Teig bedecken.
  3. Die Muffins für 20-25 Minuten bei 180 Grad (Umluft) backen.
  4. Lasst sie zunächst abkühlen, wenn sie aus dem Ofen kommen. Anschließend könnt ihr sie mit einer Glasur aus Puderzucker, Wasser und Kokosraspeln überziehen. Das sieht nicht nur schön aus, sondern ist meiner Meinung nach auch leckerer - ich persönlich mag die glasierte Krone von Muffins am liebsten.
Viel Spaß beim Backen & guten Appetit!



Histaminintoleranz: Pille?! Nie wieder

Wie die Überschrift schon vermuten lässt, richtet sich dieser Post an die weiblichen Leser unter euch. Es geht um die Pille und meine Erfahrungen mit ihr in Bezug auf die Histaminintoleranz. Als ich meine Diagnose im April bekommen habe, nahm ich bereits seit einem Monat keine Pille mehr. Ich hatte sie in der Hoffnung abgesetzt, dass sich meine zahlreichen Symptome etwas verbessern würden. In meiner damaligen Unwissenheit hatte ich geglaubt, dass mein schlechter Zustand eventuell der Anti-Baby-Pille geschuldet sei. 
Wie bereits hier und hier geschrieben, ging es mir nach Erhalt der Diagnose und einer entsprechenden Ernährungsumstellung schnell sehr viel besser. Dafür bekam ich ein anderes Problem: Pickel. Nach einigen Stunden bei meinem Lieblingsratgeber Google wurde mir klar, dass dieses Schicksal wohl fast jeden Frau nach Absetzen der Pille trifft. Das einzig wirklich wirksame Gegenmittel? Warten. Warten, bis sich der Körper an den plötzlichen Hormonentzug gewöhnt hat. Gesagt, getan, viel anderes blieb mir auch nicht übrig. Aber auch nach Monaten gingen die lästigen Pickel nicht weg; im Gegenteil...sie vermehrten sich immer weiter. Da ich gleichzeitig meine Periode nur alle drei Monate bekam, entschloss ich mich vor sechs Wochen, die Pille wieder zu nehmen. Die Erfahrungsberichte mit der Pille bei Histaminintoleranz waren zwiegespalten: So mancher Frau half sie, ihre Symptome im Griff zu halten, bei anderen verschlimmerte sich alles. Da probieren über studieren geht, warf ich ohne weiteres Nachdenken die kleinen Tabletten ein. 
Am Anfang war noch alles gut; ich merkte weder positive noch negative Veränderungen. Doch schon nach gut einer Woche fing es an: Stimmungsschwankungen, ich war gereizt, unglaublich sensibel und hatte ständig das Gefühl, krank zu werden. Das alles kannte ich noch von früher, mit der Ernährungsumstellung hatten sich diese Symptome aber so gut wie ganz verzogen. Gut, dachte ich, erstmal abwarten. Dann wurde ich das erste Mal seit langem krank (wer mich kennt, weiß, dass ich früher sehr oft krank war. Ein halbes Jahr ohne irgendwas ist eine wirkliche Seltenheit bei mir). Zufall oder nicht? Das konnte ich schwer beantworten, da mein Freund zur selben Zeit krank war. Also weiter abwarten. Der erste heftige Histaminschub (hier habe ich bereits darüber geschrieben) ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Seitdem habe ich das Gefühl, ständig zu viel Histamin in mir zu haben - egal, wie sehr ich auf mein Essen achte und versuche mit Vitaminen und Heilerde dagegen zu steuern. Meine alten und überhaupt nicht vermissten Symptome werden gefühlt täglich stärker. Übelkeit am Abend und in der Nacht, Kreislaufprobleme, ein verspannter Nacken und Kopfschmerzen (man kann mir sagen was man will, diese Art von Kopfschmerzen hatte ich in den letzten Monaten so gut wie nie...jetzt fast jeden Tag), fast schon depressive Phasen, in denen ich nur weinen möchte, Stimmungsschwankungen, Abgeschlagenheit, wenig Ausdauer und und und. Dazu gesellte sich letzte Woche ein erneuter großer Histaminschub. Der zweite innerhalb eines Monats.
Für mich stand spätestens da fest: Das ist kein Zufall mehr. Die Pille, die ganzen Hormone, die sie in meinem Körper ausschüttet, tun mir überhaupt nicht gut. Ich werde sie nach diesem Blister wieder absetzen. Damit sage ich hoffentlich tschüss zu den Symptomen. Gleichzeitig darf ich wohl die Pickel wieder begrüßen. Aber ganz ehrlich? Lieber lebe ich mit einem Gesicht voller Pickel als mit meinen Symptomen, die mir jetzt schon den Alltag wieder erschweren. Da sie immer stärker werden, möchte ich mir nicht ausmalen, wie es in ein paar Monaten wäre. Und die Pickel, tja, die werde ich aussitzen müssen. Irgendwann werden sie schon weg gehen.
An alle Frauen, die meinen Bericht gelesen haben, und die Pille nehmen: Setzt sie ab. Versucht es. Vielleicht wird es euch damit auch besser gehen? Und an alle Frauen, die den text gelesen haben, die Pille nehmen, aber nicht histaminintolerant sind: Versucht es auch mal ohne Hormone. Ich bin der festen Meinung, dass dieses Übermaß an Hormonen keinem Körper gut tun kann. Das einzige wirkliche Problem sind die Verhütungsalternativen. Im Moment bin ich auf der Suche nach einer guten, nicht-hormonellen Alternative für mich und werde euch dabei auf dem Laufenden halten.


Liebst, Sarah

Backidee: Süße Hörnchen


Süße Brötchen. Mürbchen. Stütchen. Diese Backware hat viele Namen, die je nach Region variieren. Und genau diese süßen Brötchen habe ich heute in histaminarmer Variante ausprobiert - und siehe da: Weder von der Fluffigkeit noch vom Geschmack unterscheiden sie sich großartig von der oftmals unverträglichen Version vom Bäcker. Ich habe sie in Hörnchenform gebacken; der Kreativität sind hier natürlich keine Grenzen gesetzt. In die Jahreszeit passen am besten Weckmänner, an die ich mich in naher Zukunft heranwagen und natürlich hier auf dem Blog präsentieren werde.

Ihr braucht (für je nach Größe 10-12 Stück):

150 g Quark
6 EL Milch
6 EL Öl (ich nehme Rapsöl)
75 g Zucker
1/2 TL Salz
300 g Dinkelmehl
1 1/2 Päckchen Weinsteinbackpulver

  1. Alle Zutaten mischen und zum einem festen Teig kneten.
  2. Den Teig auf einer leicht mit Mehl bestäubten Fläche ausrollen und etwa handflächengroße Dreiecke ausschneiden. Diese aufrollen und die Ecke fest in den Teig drücken. In Hörnchenform biegen und auf ein Backblech legen.
  3. Das Ganze bei 175 Grad (Umluft) für 15-20 Minuten backen. 


Guten Appetit!



Kochideen: Kürbis-Variationen

Herbstzeit ist Kürbiszeit. Nicht nur als Deko zu Halloween eignet er sich gut, sondern vor allem auch zum Kochen und Backen. Und deswegen gibt es heute gleich zwei Rezeptideen mit dem Gemüse, das mich immer wieder auf die kalte Jahreszeit einstimmt. Grundlage beider Rezepte ist der Hokkaido-Kürbis. Das orangefarbene, runde Gemüse stammt übrigens von der japanischen Insel Hokkaido und ist nach derselbigen benannt worden.


Ingwer-Zwiebel Kürbis mit Hashbrowns





Kürbis angebraten in Ingwer und Zwiebeln - lecker. Den so angemachten Kürbis habe ich vor einiger Zeit auf einer Hochzeit gegessen und musste es natürlich direkt selber ausprobieren.

Ihr braucht (ohne Mengenangaben, da man hier ganz einfach die gewollte Menge selbst bestimmen kann):

Hokkaido-Kürbis
Ingwer
Zwiebeln
Öl
Kartoffeln
Möhre
Joghurt 
Salz
falls gewünscht noch etwas Schnittlauch

Den Kürbis in Streifen schneiden, salzen und mit Öl bepinseln. Anschließend für 20 Minuten bei 200 Grad (Ober-/Unterhitze) in den Backofen. Nach dem Backofen geht es für die Kürbisstücke in die Pfanne, in der vorher schon Zwiebeln und Ingwer angebraten worden sind. Wenn ihr Ingwer und Zwiebel nicht mitessen solltet, schneidet beides recht grob. Ich persönlich habe beides nicht gegessen, weil ich es noch nicht vertrage. Allein der Geschmack ist aber auch schon sehr stark. Während der Kürbis im Ofen gart, Kartoffeln und Möhren raspeln und mit etwas Öl in einer Pfanne anbraten. Joghurt nach Belieben mit Salz und Schnittlauch verfeinern und über die Hashbrowns geben. Kürbisspalten anrichten. Fertig.


Kürbis mit Cranberry-Soße





Ihr braucht:

Hokkaido-Kürbis
Öl
Salz
100 g frische Cranberries
100 ml Wasser
30-40 g Zucker
Reis, Quinoa (oder auf was man sonst Lust hat)

Gesalzene und eingeölte Kürbisspalten für 20 Minuten bei 200 Grad (Ober-/Unterhitze) im Backofen garen. In der Zwischenzeit 100 ml Wasser mit 100 g frischen Cranberries (bei uns gab es sie zum Beispiel bei Kaisers) und Zucker (etwa 30-40 g, je nach gewünschter Süße) zum Kochen bringen. Bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis die Mischung dickflüssig geworden ist. Je länger sie kocht, desto dicker wird sie. Das gewünschte Getreide nach Packungsanleitung kochen. Alles zusammen auf einem Teller anrichten und servieren.

Tipp: Die Cranberry-Soße eignet sich übrigens auch hervorragend als Marmelade.

Histaminintoleranz: Der gesunde Mittelweg

"Man muss die Histaminintoleranz ständig im Kopf haben, aber möglichst oft vergessen". Das schrieb vor kurzem ein Mitglied aus meiner Selbsthilfegruppe auf Facebook. Und wie recht er damit hat. Blendet man die Unverträglichkeit völlig aus, besteht die Gefahr, dass man etwas "Falsches" isst und sich im Anschluss schlecht fühlt. Bei vielen Betroffenen kann das gefährlich werden. Ich habe bisher das Glück gehabt, nur nach großen Mengen an Histamin richtig stark reagiert zu haben; nämlich mit einem Kreislaufzusammenbruch. Zum Glück war bei diesen Malen immer jemand in meiner Nähe...ich möchte mir nicht ausmalen, wie es sonst ausgegangen wäre. Wenn man aber Tag ein, Tag aus nur die Intoleranz im Kopf hat, ist das auch nicht gut. Bei mir war das am Anfang ganz extrem. So extrem, dass ich mein Essen, selbst wenn es Zuhause war, einmal auf den Kopf gestellt habe, um mögliche unverträgliche Sachen zu entlarven. Nichts, aber auch gar nichts habe ich bis vor kurzem an neuen Lebensmitteln ausprobiert. Ich bewegte mich in meinen verträglichen Bahnen, aus Angst, mit bei allem Neuen mit heftigen Symptomen zu reagieren. Darüber hinaus bin ich ein Kopfmensch. Das soll heißen: Wenn viele Leute aus der Facebook-Selbsthilfegruppe ein bestimmtes Lebensmittel vertragen, fällt es mir das Probieren leicht. In der Vergangenheit habe ich alle die so getesteten Sachen vertragen. Bin ich mir aber unsicher über die Verträglichkeit oder habe gemischte Meinungen gehört, habe ich oft unverträglich reagiert. Allerdings glaube ich, dass die Symptome vielmehr von der Angst kamen als von dem eigentlichen Lebensmittel.
Aber wie kann ich die ständige Erinnerung an die Intoleranz mit dem Vergessen eben jener vereinbaren? Wie kann ich ein gesundes Mittelmaß finden, das mir vor allem psychisch das Leben als histaminintoleranter Mensch erleichtert? Meinen persönlichen Weg dorthin finde ich nur durch Zeit und die Erfahrung, die ich sammele, je länger ich mit der Unverträglichkeit lebe. Am Anfang war ich mehr als ängstlich, jetzt bin ich mutiger geworden. Für Außenstehende mag kaum ein Unterschied zu erkennen sein. Für mich aber liegen Welten dazwischen. Was mir vor allem immer mehr gelingt: Ich kann an guten Tagen (ich nenne sie liebevoll die mutigen Tage) meinen Kopf ausschalten. Ein ganz großer Meilenstein für mich, denn früher - auch vor der Diagnose - konnte ich das gar nicht. An diesen Tagen komme ich mir vor wie ein todesmutiger Krieger, gehe in den Supermarkt und kaufe mir Dinge, die eventuell verträglich sein könnten. Erst vor kurzen habe ich so ein bei Alnatura gekauftes Dinkelbrötchen getestet - mit Hefe und anderen Inhaltsstoffen, die ich bis dato strikt gemieden habe. Und siehe da...ich hatte keine Probleme. Seither esse ich ab und an eben diese Brötchen, manchmal sogar fast jeden Tag (übertreiben möchte ich es aber nicht). Und eins kann ich sagen: Es ist jedes Mal ein Gedicht, sie zu essen. Genauso erging es mir mit meinem heißgeliebten Latte Macciatto. Hier war ich allerdings vor kurzem zu mutig und habe an zwei Tagen hintereinander einen getrunken. Als Ergebnis suchte mich der so gar nicht vermisste Schwindel und Abgeschlagenheit heim - trotzdem war es der Kaffee wert.
Eine goldene Regel gibt es hier wahrscheinlich nicht. Für mich persönlich (und wahrscheinlich auch für viele andere Betroffene) ist es wichtig, meine Angst vor unbekannten Lebensmitteln zu besiegen. Je länger ich mit der Histaminintoleranz lebe, desto besser gelingt mir das. Zum einen, weil ich immer mehr über die Unverträglichkeit und ihre Wirkung auf mich verstehe, zum anderen, weil ich lerne meinen Körper und vor allem meinen Kopf zu kontrollieren. Habt ihr Tipps und Tricks, um letzteren besser im Griff zu haben? Ich freue mich über eure Erfahrungen!


Backidee: Donuts

Für mich verkörpern Donuts den Inbegriff der amerikanischen Esskultur. Klar, dass ich als Fan der USA gleichzeitig auch Donutfan bin. Leider sind die käuflichen Donuts meist voller unverträglicher Sachen und darüber hinaus noch äußerst ungesund. Mit meiner histaminarmen Variante habe ich gleichzeitig versucht, sie etwas "gesünder" zu machen. Sicherlich ein etwas ungewöhnlicher Weg, Donuts zu machen, aber mir schmeckt's.

Ihr braucht für 6-8 Donuts:

500g Dinkelmehl
60 g Zucker
1/2 TL Salz
40 g Butter
2 Eigelb (Ich habe alternativ einen TL Chiasamen in Wasser eingeweicht und als Eiersatz genommen)
250 ml warme Milch
1 1/2 Päckchen Weinsteinbackpulver
Öl

Alle Zutaten außer das Öl mischen und zu einem glatten Teig verarbeiten. Auf einer mit Mehl bestäubten Fläche ausrollen. Mit einem Glas in passender Donutgröße Kreise ausstechen, anschließend mit einem kleinen runden Gegenstand die Donutmitte aushöhlen (ich habe beispielsweise unseren Messerschleifer genommen...sein Ende hat die perfekte Ausstechform). 

Die rohen Donuts dann in kochendes Wasser geben und 5 Minuten darin schwimmen lassen. So werden sie gar, ohne lange im Frittierfett liegen zu müssen. Jetzt sind die Donuts zwar nicht mehr roh, aber sehr labberig. Um dem entgegenzuwirken und die typische Donut-Konsistenz zu bekommen, dürfen sie anschließend kurz in einer Pfanne mit  Öl (der Boden der Pfanne sollte bedeckt sein) "anbraten". Die fertigen Donuts auf Küchenpapier auskühlen lassen. Zu guter letzt können sie nach Belieben verziert werden; ich habe Zuckerguss, Puder- und Hagelzucker sowie diese hübschen Sterne (die leider gar nicht schmecken) genommen.

Guten Appetit!







Backidee: Laugenstangen

Nachdem ich mich monatelang von meinem leckeren Dinkelbrot ernährt habe, hängt es mir leider mittlerweile etwas zum Hals raus. Eine perfekte Alternative habe ich vor einigen Tagen auf Instagram (hier kommt ihr zum Account) entdeckt: Laugenstangen, -brötchen, -brezeln...ganz wie man es mag. Natürlich habe ich nicht lange gefackelt und das Rezept direkt ausprobiert. Lecker. Eindeutig eine tolle Erweiterung neben meinem täglichen Brot. Das nächste Mal wage ich mich an Laugenbrezeln heran; mal sehen, ob das gut geht?!

Ihr braucht für den Teig:
500 g Dinkelmehl
250 ml Wasser
3 EL Öl
10 g Salz
1 Päckchen Weinsteinbackpulver

Ihr braucht für die Lauge:
600 ml Wasser
50 g Natron

600 ml Wasser mit dem Natron zum Kochen bringen. Das Mehl mit Salz, Öl, Wasser und Backpulver vermengen und kneten bis ein glatter Teig entsteht. Diesen in die gewünschte Form bringen. Die Teiglinge anschließend in das kochende Natronwasser tauchen und eine Minute darin schwimmen lassen. Mit einem Schaumlöffel herausnehmen, abtropfen und auf ein Backblech legen. Vor dem Backen unbedingt einschneiden! Nach dem heißen Laugenbad dürfen die Backwaren noch 20 Minuten bei 180 Grad (Ober-/Unterhitze) im Ofen schwitzen.

Guten Appetit!



Gedanken: Was ist zu viel?

Mir geht vieles zur Histaminintoleranz durch den Kopf. In der Reihe "Gedanken" will ich einiges davon aufschreiben. Viele Eindrücke sind nicht klar, teilweise verwirrend, deswegen verzeiht mir, wenn es auch hier etwas durcheinander werden kann. Aber dafür ist er ja da, der Blog. Damit ich meinen Gedanken freien Lauf lassen kann.

Rede ich zu viel über meine Histaminintoleranz? Wie viel kann und soll ich preisgeben? Und ab wann fängt es an zu nerven? Diese Fragen stelle ich mir fast jeden Tag. Ja, ich rede viel, wahrscheinlich sogar sehr viel darüber. Aber: Die Unverträglichkeit ist Teil meines Lebens; ein sehr großer sogar. Viele Menschen reden Tag ein, Tag aus über ihre Arbeit - klar, weil der Job mit den wichtigsten Platz im Leben einnimmt. Auch ich habe einen Job, aber meine Intoleranz beschäftigt mich weit aus mehr, weil sie eben auch nach Feierabend noch da ist. Gleichzeitig bin ich selbst genervt von dem ewigen Thema Histamin. Oft will ich mich gar nicht damit beschäftigen, will das mein Handicap komplett ausblenden. Wenn ich keine Lust habe, darüber zu reden, tun es Freunde, Bekannte und Verwandte. Rede ich von mir aus darüber, komme ich mir penetrant vor. Ich befinde mich in einem ewigen Kreislauf, der sich selbst bedingt und doch irgendwie ausschließt. Und irgendwo auf diesen Irrwegen stelle ich immer wieder fest: Ich kann mein Leben nicht von der Histamintoleranz trennen; sie ist omnipräsent, auch wenn ich sie in den Hintergrund dränge. 
Was ist also zu viel? Wahrscheinlich, wenn ich kein anderes Thema mehr kenne als das eine. Wenn ich alles auf die Unverträglichkeit beziehe. Wenn ich ständig von meinen neu erfundenen Rezepten schwärme. Aber hey, ist das nicht schon so? Bedingt durch mein Koch- und Backfieber der letzten Woche habe ich nicht nur hier auf dem Blog meine Kreationen vorgestellt, sondern auch allen Mitmenschen, die es hören wollten (oder eben auch nicht). 
Zu viel oder nicht? Eine Frage, die sich nicht nur in diesem Beitrag ständig wiederholt, sondern auch in meinem Kopf auf repeat gestellt ist. Während ich das hier schreibe, denke ich mir: Warum sollte ich nicht davon reden? Ich habe schon einiges geschafft, was die Intoleranz angeht, habe mich in den letzten Monaten an ihr komplexes Erscheinungsbild herangekämpft und kann durch Kreativität in der Küche wieder mein Essen genießen. Darauf kann ich stolz sein. Und deswegen darf ich darüber reden - manchmal auch zu viel.

Backidee: Kirschknödel

Mein Koch- und Backfieber scheint nicht einreißen zu wollen- und das war bisher noch nie der Fall. Deswegen nutze ich die Gunst der Stunde, um neue Dinge auszuprobieren. Da ich eindeutig eher süß als salzig bin, gibt es auch heute wieder eine süße Rezeptidee. Als ich in der letzten Woche in Bayern war, konnte ich nur schwer den leckeren Germknödeln widerstehen, die dort an allen Ecken angeboten werden; Weizenmehl und eine Menge Hefe hielten mich davon ab. Aber es wäre ja gelacht, wenn es nicht auch dafür eine histaminarme Alternative geben würde. Auf Chefkoch habe ich mir ein einfach Zwetschgenknödel-Rezept herausgesucht und die Zutaten gegen verträgliche ausgetauscht. Und ich muss sagen: Sie sind wirklich wirklich lecker geworden. Und zwar so gut, dass ich mir morgen einen Vorrat backe, den ich einfrieren kann. 

Für 6-8 Knödel braucht ihr:

250 g Mehl
40 g Zucker
1 Prise Salz
1 Päckchen Weinsteinbackpulver
1 Eigelb
150 ml lauwarme Milch
Sauerkirschen aus dem Glas (oder anderes verträgliches Obst)

Bei den Sauerkirschen unbedingt darauf achten, dass keine Zitronensäure enthalten ist. Leider ist das bei vielen Kirschen aus dem Glas der Fall. Bei Kaisers gibt es welche ohne von der Marke Naturkind, bei Rewe von der Eigenmarke JA.

Mischt alle Zutaten mit einem Mixer bis eine klebrige Masse entsteht. Anschließend den Teig auf eine mit Mehl bedeckte Fläche geben und so lange mit den Händen kneten, bis er nicht mehr klebt und sich gut formen lässt. Anschließend kleine Stücke abteilen, ausrollen und mit Kirschen füllen. Die Enden zusammenzwirbeln, so dass die Kirschen gut im Teig verschlossen sind. Die Knödel anschließend in leicht gesalzenes, kochendes Wasser geben und für 10 Minuten kochen. Besonders gut schmecken die fertigen Knödel mit zerlassener Butter, in Butter angebraten oder mit Vanillesoße.

Guten Appetit!





Histaminintoleranz: Akzeptanz und Besserwisser


Shirt und Rock: H&M | Schuhe: Zara | Tasche: parfois via Kleiderkreisel | Sunnies: Ray Ban

(Ich beschreibe eigene Erfahrungen und möchte zeigen, dass der Umgang mit seinen Mitmenschen als histaminintoleranter Mensch manchmal nicht leicht ist. Ich möchte weder Person angreifen oder beschuldigen noch möchte ich mich in irgendeiner Weise über mein Umfeld beschweren. Aber mit etwas mehr Verständnis würde es vielen von uns besser gehen. Die dargestellten Typen entsprechen meinen Beobachtungen, sind aber allgemein und überspitzt beschrieben).

Ich widme mich heute einem Thema, das wahrscheinlich alle Intoleranzgeplagten zwiegespalten sehen: Die Akzeptanz von Außenstehenden. Wir alle kennen wahrscheinlich diejenigen, die unsere Intoleranz akzeptieren und die anderen, die die Diagnose für Humbug halten. Weil mein Zustand als kleines Sensibelchen oft mit dem Verständnis und dem Umgang meiner Mitmenschen steht und fällt, beobachte ich die Reaktionen von Familie, Freunden, Bekannten und Kollegen sehr genau. Dabei sind mir nicht nur zwei verschiedene "Typen" aufgefallen, sondern vier.

Typ 1: Der Verständliche
Der Typ, der uns allen wahrscheinlich am liebsten ist. Er akzeptiert die Intoleranz, versteht, dass man auf vieles verzichten muss und unterstützt einen bei ausbrechenden Symptomen. Gleichzeitig - so habe ich es beobachtet - informiert sich dieser Typ eigenständig über die Histaminintoleranz, um noch mehr Unterstützung zu bieten.

Typ 2: Der Bemitleidende
"Du tust mir so Leid", "Ach man, jetzt kannst du das auch wieder nicht essen" oder "Ich ess nicht in deiner Gegenwart, ich will dir ja nichts voressen" hört man von diesem Typen gerne. Und ganz ehrlich: Das nervt. Ich muss nicht mit Samthandschuhen angepackt werden, nur weil mein Speiseplan anders aussieht und ich mich einschränken muss. Denn dadurch fühle ich mich persönlich anders, ja sogar schon fast krank. Und das bin ich nicht. Ich denke, dass dieser Typ meistens selbst völlig überfordert mit der Situation ist und nicht weiß, wie man mit mir (und generell mit gehandicapten Menschen) umgehen kann. Für mich stellt das ein großes Problem im Umgang mit diesen Menschen dar. Aber wer weiß, vielleicht erkennen diese Leute ja ihre eigene Schwäche und können dann die Schwächen von anderen akzeptieren!?

Typ 3: Der Besserwisser
Der "Ich habe mal nachgeschaut und laut dem Internet kannst du das, das und das alles essen"-Typ. Ich erkenne es an, wenn sich jemand die Mühe macht, sich zu informieren. Was aber viele nicht verstehen: Nur, weil ein Lebensmittel als verträglich gekennzeichnet ist, wird es nicht automatisch von allen vertragen. Von diesem Typ bekommt man ständig (leider unqualifizierte) Vorschläge, wie man besser mit der Intoleranz umgehen kann, was man angeblich alles tolles essen kann usw. Dieses Engagement ist toll, aber die Intoleranz ist viel zu komplex, um verallgemeinert zu werden. Jeder Körper ist individuell, jeder verträgt andere Sachen...und es liegt mir sehr am Herzen, dass dieser Fakt verstanden wird.

Typ 4: Der Ungläubige
Eigentlich muss man dazu nichts weiter sagen. Dieser Typ hält die Histaminintoleranz schlicht und einfach für Einbildung. Die Symptome werden auf die Psyche geschoben, nicht selten soll der Gang zum Psychiater (und nicht Psychologen) Heilung verschaffen. Und ebenso häufig bekommt man kuriose Ratschläge. "Lass jemanden mit Histaminbomben kochen, du weißt nicht, was drin ist, isst mit verbundenen Augen und dann wirst du sicherlich schnell merken, dass deine Beschwerden nicht davon kommen" - das war nur ein Tipp, den ich in den letzten Monaten bekommen habe. Leider gehören auch viele Ärzte in diese Kategorie; die lieben "Götter in weiß" verstehen selbst noch kaum etwas über die wohl komplexeste aller Unverträglichkeiten.

Zum meinem großen Glück muss ich sagen, dass es in meinem Umfeld fast nur verständliche Personen gibt. Besonders meine Familie ist ein starker Rückhalt und beschäftigt sich sehr mit der Histaminintoleranz, verträglichen Lebensmitteln und möglichen Helferlein. Auch meine engsten Freundinnen verstehen und akzeptieren mein "Leiden" voll und ganz. Allerdings kann sich hier, so bin ich jedenfalls der Meinung, die Spreu vom Weizen trennen; durch eine so drastische Lebensumstellung wie ich sie in den letzten Monaten mitmache (hier und hier gibt es Beiträge dazu), merkt man schnell, wer hinter einem steht und wer vielleicht nicht gut damit klar kommt. 

Die Bilder sind übrigens auf einer Festung in der österreichischen Stadt Kufstein entstanden, die ich in meinem Urlaub besichtigt habe.






Rezept: Milchreiskuchen


Als ich vor drei Jahren nach Aachen gezogen bin, habe ich mich direkt in eine kulinarische Spezialität verliebt: Reiskuchen. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich diesen Kuchen vorher nicht kannte. Umso mehr schmeckt er mir jetzt. Weil ich den gekauften vom Bäcker leider nicht vertrage, habe ich heute eine histaminarme Variante ausprobiert. Und siehe da: Er schmeckt und kann mir von nun als als guter Ersatz für das Original dienen. Ein kleiner Tipp für diese Jahreszeit: Der Kuchen schmeckt zusammen mit frischen Feigen sehr gut.

Für den Milchreis braucht ihr:
250 g Milchreis
1 Liter Milch
75 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker

Für den Teig braucht ihr:
200 g Dinkelmehl
50 g Butter
50 g Zucker
70 ml Wasser
1/2 Päckchen Weinsteinbackpulver
1 Prise Salz

Nehmt am besten eine runde Springform. Milch und Zucker aufkochen und den Milchreis hinzufügen. Nach Packungsanleitung kochen lassen. In der Zwischenzeit den Teig zubereiten: Dafür alle Zutaten mischen und solange kneten, bis ein glatter Teig entsteht. Diesen in einer Form ausrollen. Den fertigen Milchreis etwas auskühlen lassen und ihn anschließend in die Form geben. Das ganze wird nun bei 180 Grad (Umluft) für 30 Minuten gebacken. Mit frischen Früchten, Puderzucker und/oder Schlagsahne servieren. 

Guten Appetit!