Hello again: Endlich wieder ein Update!


Unglaublich...den letzten Beitrag habe ich im Januar verfasst. Für die lange Stille auf meinem Blog muss ich mich erst einmal entschuldigen - und natürlich bekommt ihr auch eine kleine Erklärung. Im Januar begann meine Prüfungsphase; und die hatte es in sich. Ich hatte am 31. März meine letzte Prüfung, Anfang April ging direkt das nächste Semester los. Aber nicht langsam und gemütlich, wie ich bisher die ersten Wochen eines jeden Semesters angegangen bin. Nein, ich hatte direkt Referate und ganze Seminarstunden, die ich alleine vorbereiten musste. "Nebenbei" habe ich bis Ende Mai zwischen 20 und 30 Stunden gearbeitet (ein Hoch auf meine 8-Stunden-Arbeitswoche, die ich seitdem habe). Und seit Ende Mai sitze ich dann nun auch schon wieder an zwei Hausarbeiten. Ein nie endender Kreis. Dass ich so fleißig bin und mir keine Pause gönne, hat aber auch einen guten Grund: Mitte September geht es für meinen Freund und mich ganze vier Wochen lang nach Amerika. Eine Auszeit, die ich mehr als dringend brauche und die mich motiviert, meine Unipflichten schnell zu erledigen. 

Nun aber zum eigentlichen Thema: Wie geht es meiner lieben Histaminintoleranz und mir? Besser. Zum Glück. Und das liegt vor allem an zwei Dingen. Zum einen trinke ich seit einigen Monaten regelmäßig Helmkrauttee, der die Mastzellen beruhigt, die infolgedessen weniger Histamin ausschütten. In meiner Selbsthilfegruppe auf Facebook wurde er immer wieder empfohlen; und siehe da, er hilft tatsächlich. Der Tee hilft mir, in stressigen Phasen (Phase ist gut, ich leider quasi unter Dauerstress) mein körpereigenes Histamin in Zaum zu halten. Außerdem schlafe ich besser ein und vor allem durch, seitdem ich täglich ein bis zwei Tassen trinke. Die Aachener Apotheken kannten diesen Tee allesamt nicht, deswegen habe ich ihn auf Empfehlung hin bei Naturix bestellt. Trotz einiger negativer Rezensionen hinsichtlich der Lieferzeit hatte ich meinen Tee immer innerhalb von zwei bis drei Tagen. Leider ist der Tee nicht ganz billig. Aber ich persönlich gebe gerne etwas mehr Geld aus für etwas, dass mir so gut tut.

Die wohl größte Veränderung ist durch einen Arztbesuch im April eingetreten. Eine Bekannte meiner Mutter, deren Tochter ebenfalls an Histaminintoleranz und zusätzlich weiteren Unverträglichkeiten leidet, hatte diesen in Krefeld ansässigen Arzt (Dr. Ulrich Woestmann) empfohlen und setzt große Stücke auf ihn. Er ist Allgemeinmediziner, hat sich aber auf Naturheilkunde und die Behandlung von Unverträglichkeiten fokussiert. Ganz anders, als ich es bisher von Ärzten kannte, hat er meine gesundheitlichen Probleme ernst genommen. Gemeinsam haben wir mögliche Ursachen durchgesprochen und schließlich verschiedene Stuhl- und Bluttests gemacht. Die gute Nachricht kam zwei Wochen später: Ich habe nichts, was man mit einer anständigen Darmsanierung nicht weg bekommt. Konkret wurden die meisten meiner guten Darmbakterien durch häufige Antibiotikaeinnahme zerstört; die Pille (auch diese Theorie findet er sehr wahrscheinlich) hat das Darmmilieu zusätzlich durcheinander gebracht. Kurz und gut: Ich fing Ende April mit einer Darmsanierung an. Dazu muss ich täglich die fehlenden Bakterien einnehmen (in drei Phasen, in denen die Bakterienkonzentration jeweils gesteigert wird) und nehme noch Nahrungsergänzungsmittel für meine kaputte Darmschleimwand. Zusätzlich nehme ich sogenannte Autovaccine, ein individuelles Medikament, das aus meinen guten Darmbakterien aufbereitet wurde...also so etwas wie eine Eigenbluttherapie (und nein, so eklig wie es sich anhört, ist es nicht). Eine Menge verschiedener Mittelchen, die dazu noch ganz schön teuer ist. Ich habe leider auch ab und an Nebenwirkungen, wenn ich die Dosierung erhöhe. Aber das ist wohl normal. 

Die Hauptsache aber ist: Ich vertrage mehr Lebensmittel als vorher. Vor allem Brot. Konnte ich früher höchstens ein halbes Brötchen vom Bäcker essen, bevor mir schlecht geworden ist, esse ich mittlerweile mehrmals täglich Bäcker-Brot. Und Zwiebeln gehen auch wieder - ihr glaubt gar nicht, was das für ein Genuss ist. Seitdem ich übrigens weiß, dass ich sehr wahrscheinlich und im besten Fall nach der Therapie (die geht insgesamt etwa neun Monate) wieder normal essen kann, fühle ich mich übrigens entspannter. Trotzdem traue ich mich noch nicht, viele Dinge zu probieren.Aber auch das ist wohl normal, nachdem ich über ein Jahr äußerst streng auf mein Essen geachtet habe. Die Bewährungsprobe wird es wohl in Amerika geben...ich bin schon gespannt, ob das gut geht.

Der Text ist nun doch länger geworden als geplant. Wenn ihr es bis hierhin durchgehalten habt, wünsche ich euch ein wunderschönes Wochenende!

Eure Sarah


P.S.: Während ich dieses Beitrag geschrieben habe, fiel mir das erste Mal auf, wie sehr ich das Schreiben außerhalb der festgelegten Formen wissenschaftlicher Arbeiten, mit denen ich mich im Moment nur beschäftige, gefehlt hat. Endlich einmal nicht auf richtige Quellenangabe und dire korrekte Zitation achten - herrlich.