Hormonfreie Verhütung im Test: Cyclotest



Hello aus Amerika. Amerika? Genau, denn dort wohne ich seit April. Als research scholar forsche und schreibe ich hier im schönen Massachusetts an meiner Masterarbeit. Doch darum soll es heute nicht gehen. Letztes Jahr wurde mir freundlicherweise der Zykluscomputer cyclo­test myWay*. zur Verfügung gestellt - und der wurde ausgiebig von mir getestet. Obwohl ich seit über einem Jahr die Kupferkette trage und sehr zufrieden damit bin, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, eine noch natürlichere Verhütungsmethode auszuprobieren. Denn: Dieses kleine Gerät errechnet über die Messung der Körpertemperatur die Tage, an denen ein Schwan­ger­schafts­ri­siko besteht. Dabei hat er zwei verschiedene Modi: Einmal die normale Zyklusbeobachtung, einmal den sogenannten Kinderwunschmodus.

Die Bedingung ist eigentlich kinderleicht: Morgens früh, noch vor dem Aufstehen, misst man mit der kleinen Messspitze die Körpertemperatur wie mit einem Fiebermesser. Besonders gut finde ich, dass die Spitze goldbeschichtet und damit nickelfrei ist. Sehr gut also für entsprechende Allergiker! Kombiniert mit der Beobachtung des Zervixschleims soll die Temperaturmessmethode angeblich zu 99,7 Prozent sicher sein. Wie immer bei solchen Angaben müssen wir auf die Wissenschaft vertrauen, die Zahl an sich klingt so oder so vielversprechend. Die Voraussetzung ist natürlich immer die richtige Handhabe; beim cyclotest ist es wichtig, die Temperatur möglichst jeden Tag zur selben Zeit zu messen.

Wo sehe ich meine persönlichen Vorteile in diesem Gerät? Sollte ich irgendwann einmal schwanger werden wollen (nicht, dass ich es besonders eilig hätte, aber man wird ja auch nicht jünger) kann ich so die Tage errechnen, an denen ich besonders fruchtbar bin - denn die tatsächliche Chance, schwanger zu werden, ist ja bekanntlich auf nur wenige Tage im Monat begrenzt. Einen ganz großen weiteren Vorteil hat dieses kleine Ding: Es lernt die Verwenderin kennen und stellt sich auf ihren Rhythmus ein. Durch regelmäßige Messungen zeigt er nicht nur Statistiken an, man kann auch personalisierte Einträge machen, wie beispielsweise den BMI oder den Geburtsterminplanes im Kinderwunschmodus. Auf Basis dieser ganzen Daten zeigt das Gerät neben den fruchtbaren und unfruchtbaren Tage außerdem an, wann man besonders auf seine Haut achten sollte oder wann PMS-Symptome auftreten können. Besondern die Hautfunktion ist für mich sehr praktisch, da ich seit der Absetzung der Pille und dem Beginn meiner Darmsanierung unter sehr schlechter Haut leide.

Doch wie fast immer gibt es nicht nur Vorteile: Etwas nervig fand ich es persönlich, dass die Temperaturmessung gefühlt relativ lange dauert - mein Fieberthermometer ist dagegen fast ein ICE. Da es bei mir morgens (okay, auch sonst) immer schnell gehen muss, ich in jeder Beziehung effizient sein will und keine Minute "vergeuden" möchte, ist das ein deutlicher Minuspunkt für mich. Ein Punkt, weshalb ich mir die Kupferkette habe einsetzen lassen, war zudem, dass ich mir fünf Jahre lang über Verhütung wirklich gar keine Gedanken machen muss. Täglich an das Einnehmen der Pille denken? Vergangenheit. Dieses gedankenlose Leben ist natürlich durch den Test des Zykluscomputers wieder durcheinander geraten - und bis heute vergesse ich oft die morgendliche Temperaturmessung. Ich bin oft unterwegs, stehe morgens selten zum selben Zeitpunkt auf...die Qualität meiner Messdaten leidet darunter. Ich persönlich würde den Computer nur empfehlen, wenn man ein regelmäßiges Leben führt. Vielleicht liegt es bei mir aber auch daran, dass ich durch die Kette nicht auf eine regelmäßige Messung angewiesen bin...

Obwohl der cyclotest für mich als Verhütungsmethode nicht in Frage kommt, ist das Gerät alles andere als unpraktisch für mich: Ich kann meinen doch sehr unregelmäßigen Zyklus im Blick behalten und werde vor vermehrten Hautunreinheiten und PMS "gewarnt". Außerdem wird es definitiv mein Begleiter werden, wenn die Kinderplanung aktuell wird.











*Der Zykluscomputer wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt. Vielen Dank für die Zusammenarbeit!

Amaretti mit Marzipan

Danke. Das denke ich mir im Moment häufig. Danke, dass ich wieder so viel mehr essen kann als noch vor ein paar Monaten. Durch meine Darmsanierung, die ich seit sechs Monaten mache, geht es in kleinen Schritten, aber stetig bergauf. Und so kann ich mittlerweile auch wieder in Restaurant und Cafés gehen, ohne - wie früher - nur eine Apfelschorle und ein Wasser zu bestellen. Was für eine Lebensfreude. So schnell vergisst man, mit welcher Selbstverständlichkeit man früher Essen gegangen ist. Diese Selbstverständlichkeit erlange ich gerade Stück für Stück wieder - und es fühlt sich einfach wunderbar an. Aber meine Therapieerfolge sollen gar nicht das Thema dieses Beitrags sein. Der Titel des Posts verrät ja schon, dass es um etwas anderes geht. Denn endlich stelle ich mal wieder ein Rezept online.
Die Idee dazu ist mir am Wochenende gekommen, als ich mit einer sehr guten Freundin in einem kleinen Café frühstücken war. Dort gab es nicht nur Croissants, Brioche und Co., sondern auch viele kleine, italienisch angehauchte Leckerbissen. Ich habe mir ein paar Amarettis mit nach Hause genommen. Nicht nur waren sie unfassbar lecker, sondern auch so schnell in meinem Bauch, dass ich heute direkt ein eigenes Rezept kreiert habe und die kleinen Köstlichkeiten nachgebacken habe. 

Achtung: Dadurch, dass ich deutlich mehr Lebensmittel vertrage, sind die Amarettis leider nicht histaminarm, dafür aber glutenfrei. Das Eiweiß kann bei einer Histaminintoleranz Probleme bereiten. Testet daher bitt vorsichtig, ob ihr es vertragt.


Ihr braucht für etwa 12 Stück:

2 Eiweiß
200 g gemahlene Mandeln
80 g Zucker
50 g Puderzucker
80 g Marzipanrohmasse
3 Tropfen Bittermandelaroma

  1. Schlagt die Eiweiße zu Eischnee.
  2. Hebt vorsichtig und nach und nach die gemahlenen Mandeln, den Zucker sowie das Aroma unter.
  3. Schneidet dann das Marzipan in kleine Stücke und hebt es ebenfalls vorsichtig unter die Masse.
  4. Formt kleine Kugeln (das am besten die Hände etwas anfeuchten, sonst klebt es zu sehr) und legt sie auf einen Teller.
  5. Lasst sie dann etwa 1-2 Stunden im Kühlschrank trocknen.
  6. Bestreut die Kugeln noch VOR dem Backen großzügig mit Puderzucker und wendet sie ein wenig darin.
  7. Jetzt kommen sie endlich auf ein Backblech und damit in den vorgeheizten Ofen, in dem sie bei 170 Grad (Umluft) für etwa 15-20 Minuten backen.



Hello again: Endlich wieder ein Update!


Unglaublich...den letzten Beitrag habe ich im Januar verfasst. Für die lange Stille auf meinem Blog muss ich mich erst einmal entschuldigen - und natürlich bekommt ihr auch eine kleine Erklärung. Im Januar begann meine Prüfungsphase; und die hatte es in sich. Ich hatte am 31. März meine letzte Prüfung, Anfang April ging direkt das nächste Semester los. Aber nicht langsam und gemütlich, wie ich bisher die ersten Wochen eines jeden Semesters angegangen bin. Nein, ich hatte direkt Referate und ganze Seminarstunden, die ich alleine vorbereiten musste. "Nebenbei" habe ich bis Ende Mai zwischen 20 und 30 Stunden gearbeitet (ein Hoch auf meine 8-Stunden-Arbeitswoche, die ich seitdem habe). Und seit Ende Mai sitze ich dann nun auch schon wieder an zwei Hausarbeiten. Ein nie endender Kreis. Dass ich so fleißig bin und mir keine Pause gönne, hat aber auch einen guten Grund: Mitte September geht es für meinen Freund und mich ganze vier Wochen lang nach Amerika. Eine Auszeit, die ich mehr als dringend brauche und die mich motiviert, meine Unipflichten schnell zu erledigen. 

Nun aber zum eigentlichen Thema: Wie geht es meiner lieben Histaminintoleranz und mir? Besser. Zum Glück. Und das liegt vor allem an zwei Dingen. Zum einen trinke ich seit einigen Monaten regelmäßig Helmkrauttee, der die Mastzellen beruhigt, die infolgedessen weniger Histamin ausschütten. In meiner Selbsthilfegruppe auf Facebook wurde er immer wieder empfohlen; und siehe da, er hilft tatsächlich. Der Tee hilft mir, in stressigen Phasen (Phase ist gut, ich leider quasi unter Dauerstress) mein körpereigenes Histamin in Zaum zu halten. Außerdem schlafe ich besser ein und vor allem durch, seitdem ich täglich ein bis zwei Tassen trinke. Die Aachener Apotheken kannten diesen Tee allesamt nicht, deswegen habe ich ihn auf Empfehlung hin bei Naturix bestellt. Trotz einiger negativer Rezensionen hinsichtlich der Lieferzeit hatte ich meinen Tee immer innerhalb von zwei bis drei Tagen. Leider ist der Tee nicht ganz billig. Aber ich persönlich gebe gerne etwas mehr Geld aus für etwas, dass mir so gut tut.

Die wohl größte Veränderung ist durch einen Arztbesuch im April eingetreten. Eine Bekannte meiner Mutter, deren Tochter ebenfalls an Histaminintoleranz und zusätzlich weiteren Unverträglichkeiten leidet, hatte diesen in Krefeld ansässigen Arzt (Dr. Ulrich Woestmann) empfohlen und setzt große Stücke auf ihn. Er ist Allgemeinmediziner, hat sich aber auf Naturheilkunde und die Behandlung von Unverträglichkeiten fokussiert. Ganz anders, als ich es bisher von Ärzten kannte, hat er meine gesundheitlichen Probleme ernst genommen. Gemeinsam haben wir mögliche Ursachen durchgesprochen und schließlich verschiedene Stuhl- und Bluttests gemacht. Die gute Nachricht kam zwei Wochen später: Ich habe nichts, was man mit einer anständigen Darmsanierung nicht weg bekommt. Konkret wurden die meisten meiner guten Darmbakterien durch häufige Antibiotikaeinnahme zerstört; die Pille (auch diese Theorie findet er sehr wahrscheinlich) hat das Darmmilieu zusätzlich durcheinander gebracht. Kurz und gut: Ich fing Ende April mit einer Darmsanierung an. Dazu muss ich täglich die fehlenden Bakterien einnehmen (in drei Phasen, in denen die Bakterienkonzentration jeweils gesteigert wird) und nehme noch Nahrungsergänzungsmittel für meine kaputte Darmschleimwand. Zusätzlich nehme ich sogenannte Autovaccine, ein individuelles Medikament, das aus meinen guten Darmbakterien aufbereitet wurde...also so etwas wie eine Eigenbluttherapie (und nein, so eklig wie es sich anhört, ist es nicht). Eine Menge verschiedener Mittelchen, die dazu noch ganz schön teuer ist. Ich habe leider auch ab und an Nebenwirkungen, wenn ich die Dosierung erhöhe. Aber das ist wohl normal. 

Die Hauptsache aber ist: Ich vertrage mehr Lebensmittel als vorher. Vor allem Brot. Konnte ich früher höchstens ein halbes Brötchen vom Bäcker essen, bevor mir schlecht geworden ist, esse ich mittlerweile mehrmals täglich Bäcker-Brot. Und Zwiebeln gehen auch wieder - ihr glaubt gar nicht, was das für ein Genuss ist. Seitdem ich übrigens weiß, dass ich sehr wahrscheinlich und im besten Fall nach der Therapie (die geht insgesamt etwa neun Monate) wieder normal essen kann, fühle ich mich übrigens entspannter. Trotzdem traue ich mich noch nicht, viele Dinge zu probieren.Aber auch das ist wohl normal, nachdem ich über ein Jahr äußerst streng auf mein Essen geachtet habe. Die Bewährungsprobe wird es wohl in Amerika geben...ich bin schon gespannt, ob das gut geht.

Der Text ist nun doch länger geworden als geplant. Wenn ihr es bis hierhin durchgehalten habt, wünsche ich euch ein wunderschönes Wochenende!

Eure Sarah


P.S.: Während ich dieses Beitrag geschrieben habe, fiel mir das erste Mal auf, wie sehr ich das Schreiben außerhalb der festgelegten Formen wissenschaftlicher Arbeiten, mit denen ich mich im Moment nur beschäftige, gefehlt hat. Endlich einmal nicht auf richtige Quellenangabe und dire korrekte Zitation achten - herrlich.